Erinnern statt Vergessen- Verlegung von STOLPERSTEINEN in Grünsfeld am 15. Oktober 2025
Seit 1996 verlegt der Künstler Gunter Demnig im Rahmen seines Kunstprojektes zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus. Er begann das Projekt zunächst in Berlin, dann in Deutschland, später in Europa und schließlich weltweit. Inzwischen wurden über 70 000 solcher Steine verlegt. Sein Ziel – erinnern statt vergessen.
Am letzten selbstgewählten Wohnort wird in den Straßenbelag des Gehweges eine kleine Messingplatte, die auf einem Pflasterstein montiert ist, eingelassen.
Bereits im Jahr 2021 wurden in Grünsfeld mehrere solcher STOLPERSTEINE an zwei Stationen verlegt. Nun kommt der inzwischen 75-jährige Gunter Demnig erneut nach Grünsfeld um an drei Stationen seine STOLPERSTEINE zu verlegen. Im Juli 2024 wurde vom Gemeinderat der Stadt Grünsfeld ein einstimmiger Beschluss hierfür gefasst. Franz Ködel hat inzwischen die gesicherten Daten der neun Personen eruiert, denen zukünftig in Grünsfeld auf diese Weise gedacht werden soll.
Diese Menschen sind in Grünsfeld geboren, bzw. sie haben viele Jahre hier gelebt. Nur Hugo Schiller, damals etwa 10 Jahre alt, hat die Verfolgung überlebt und gelangte nach den USA. Nahezu auf den Tag genau 85 Jahre nach der Deportation der Grünsfelder Juden in das französische Lager Gurs soll mit dieser Stolpersteinverlegung an das Unrecht erinnert werden, das diesen Grünsfelder Bürgerinnen und Bürgern angetan wurde.
Das Motiv von Gunter Demnig für seine Arbeit wurzelt in der Aussage des Talmud (jüdische Schrift der Bibelauslegung): ‚Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.‘
Diese Verlegung der STOLPERSTEINE erfolgt am Mittwoch, 15. Oktober ab 13.00 Uhr vor den ehemaligen Wohnhäusern der betroffenen Familien Rosenbusch-Schiller, Rotschild und Rosenbaum. Begonnen wird diese öffentliche Aktion in der Leuchtenbergstraße. Hierzu sind alle Interessierten herzlich eingeladen.