Demos gegen Rechts

Die hunderttausendfache Teilnahme an Demonstrationen in ganz Deutschland gegen die rechtsextremistische AfD begrüßen wir sehr. Es ist ermutigend zu sehen, dass vielen Menschen die große Gefahr für unsere Demokratie bewusst geworden ist, die von dieser Partei ausgeht und dass sie sich nun dagegen wehren.

Die von der Rechercheplattform Correctiv enthüllten Verbindungen zwischen der rechtsextremistischen Identitären Bewegung IB und der AfD überraschten uns dagegen nicht. Unser Netzwerk gegen Rechts Main-Tauber macht bereits seit Jahren auf die Vernetzung zwischen der Neo-Naziszene und der AfD aufmerksam. Unter anderem hat sich die Bundestagsabgeordnete der AfD aus unserem Landkreis, Christina Baum, mehrfach für die IB eingesetzt.

Auch viele Menschen im Main-Tauber-Kreis möchten ihre Empörung über die Deportationspläne der AfD ausdrücken und dagegen demonstrieren. Wir bekamen etliche Anfragen, ob wir eine solche Demo vor Ort organisieren. Wir haben uns dagegen entschieden, weil es uns stärker auf eine nachhaltige Arbeit gegen Rechts ankommt, als auf eine vermutlich auch schnell wieder vergessene Demonstration. Das Netzwerk gegen Rechts Main-Tauber will mit regelmäßigen Veranstaltungen auf die Gefahr durch die AfD aufmerksam machen und dafür werben, sich für unsere freiheitliche Demokratie einzusetzen. Selbstverständlich aber schließen wir uns den Demonstrationen an, die dankenswerterweise von zivilgesellschaftlichen Kräften im Main-Tauber-Kreis organisiert werden.

Unabhängig von den Demos kommt es darauf an, Wählerinnen und Wähler, die – aus welchen Gründen auch immer – mit dem Gedanken spielen die AfD zu wählen, davon zu überzeugen, stattdessen Parteien ihre Stimme zu geben, die verfassungstreu sind. Ebenso sollten Nichtwählerinnen und -wähler dazu motiviert werden, zur Wahl zu gehen und demokratisch zu wählen. In Gesprächen in der Familie, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz oder im Verein sollten die Gefahren aufgezeigt werden, die von der AfD ausgehen. Sie ist nicht nur fremdenfeindlich, sondern auch frauenfeindlich, homophob und eine Gefahr für unsere Wirtschaft und unseren Wohlstand.